Rote Steine
Vor lauter Begeisterung, was sich da draußen von Tag zu Tag tut, könnte ich jetzt ein Bild nach dem anderen einstellen, stelle aber fest, dass die Fotobeweise, die ich täglich knipse, irgendwie sehr ähnlich aussehen. Rote Steine ohne Ende - nicht mehr und nicht weniger. Heute kann ich vermelden, dass die ersten Wände die volle Erdgeschosshöhe erreicht haben, aber ich spare mir mal das Foto. Will sagen: Hingehen und gucken gibt einen besseren Eindruck als ein Foto von vielen roten Steinen. Dabei sind die gar nicht so uninteressant, und ich bin auch schon mehrfach drauf angesprochen worden. Die Porotonsteine, die hier vermauert werden, ähneln auf den ersten Blick dem, was man seit vielen Jahren als soliden und ganz ordentlich dämmenden Stein kennt. Bei genauerem Hinsehen sieht man jedoch, dass die Hohlkammern mit Steinwolle gefülllt sind. Die Steine sind also nochmals weiter gedämmt, eierlegende Wollmilchsteine gewissermaßen. Die erlauben es, dass wir monolithisch mauern und keine weitere Dämmschicht benötigen, vor allem kein außen aufgeklebtes Wärmedämmverbundsystem, das - so mancher wird es schon leidvoll am eigenen Haus erlebt haben - die große Gefahr birgt, nach kurzer Zeit zu veralgen. In der Regel funktioniert so etwas daher auch nur noch mit fungiziden Putz- und Anstrichsystemen, was ökologisch gesehen nicht gerade der Weisheit letzter Schluss ist. Wir also bauen einschalig mit diesem Stein, der allerdings - nichts ist perfekt - den Nachteil hat, nicht besonders druckfest zu sein. Es wird daher die eine oder andere Versteifung aus Beton geben, die dann doch wieder eine außen liegende zusätzliche Dämmschicht benötigt. Im Erdgeschoss gibt es dann ja ohnehin außen noch einmal ein Verblendmauerwerk, das Obergeschoss jedoch wird verputzt.