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Schöner Rücken

Dass ein schöner Rücken entzücken kann, gilt auch für Häuser. Aber genau mit der Rückseite unserer Kirche haben wir uns nun doch etwas schwer getan, und zwar ausgerechnet mit der Rückseite des Kirchenraums selbst. Im Wettbewerbsentwurf ging die Orgelempore über die gesamte Breite. Um die Sakristei etwas zu vergrößern und gleichzeitig für Seelsorge- und andere Gespräche nutzen zu können, haben wir schon vor langer Zeit - wir planen ja wahrlich nicht erst seit gestern - den Technikraum auf die Empore geschoben. Das ist auch nach wie vor die richtige Entscheidung, denn dadurch haben wir eine wirtschafltiche, spinnenförmige Verteilung der Wärme von der Wärmepumpe auf dem Dach in den Technikraum über die Erdgeschossdecken in das Gebäude hinein. Erst jetzt zeigt sich aber, dass die Rückseite dadurch irgendwie unruhig aussehen könnte. Erdgeschossig sollen die drei Portaltüren in Eiche ausgeführt werden, die bündig in einer Eiche-Paneelwand liegen. Darüber kommt ein dunkelgraues Metallgeländer mit vertikalen Stäben. Soweit so gut, sehr durchdacht und anspruchsvoll. Davor steht dann aber auch noch eine Wendeltreppe für die Organistin. Und die Wandfläche oben rechts? Das ist der Technikraum, dem man nun doch ein bisschen anmerkt, dass er nachträglich eingeschoben wurde. Die Öffnung für die Lüftung oben muss auch noch irgendwie integriert werden, und zu allem Überfluss empfiehlt der Akustiker, dass auch auf dieser Fläche irgendwo schallabsorbierendes Material angebracht werden sollte. Ich selbst hatte die ganze Zeit die Vorstellung, dass die auch unten absorbierend ausgeführten Holzpaneele bis nach oben gezogen werden, stelle jetzt aber fest, dass das zu einer ganzen Reihe ungelöster Anschlussprobleme führen würde, von der Integration des Lüftungsgitters über den Anschluss des Metallgeländers zu der formalen Frage, wie es auf der Orgelempore um die Ecke herum weitergeht. Gewissermaßen mit dem Rücken zur Wand - viel Zeit ist nicht mehr - haben wir jetzt doch noch einmal eine Reihe von Varianten durchgespielt und eine Lösung hinbekommen, die ganz ordentlich werden dürfte. Die Wand oben wird nun wirklich weiß und erhält die gleiche Perforation wie die Sheddecken oben (die natürlich auch noch gestrichen werden). Die Holzpaneele haben damit genau die Höhe der Fensterfront links sowie der (noch einzubauenden) mobilen Trennwand zum Gruppenraum hin, so dass die Erdgeschosswände wie aus einem Guss wirken werden (insbesondere bei geschlossenen Türen) mit einem sauberen, durchgehenden oberen Abschluss. Der untere Anschluss des Emporengeländers läuft bis auf das Holzpaneel herunter, die durch das Geländer hindurch sichtbare Ansichtskante der Decke dahinter wird weiß werden wie die Wand rechts daneben. Verbal schwer zu beschreiben und wahrscheinlich kaum zu verstehen, aber so wird es nun doch ein schöner Rücken, da bin ich mir ziemlich sicher.

L E T Z T E   B E I T R Ä G E
K A T E G O R I E N
S T I C H W O R T
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