Unterwäsche
Unterwäsche, die an Hosenbund oder Ausschnitt sichtbar wird, mag zurzeit (immer noch, eine Mode, die hoffentlich und sicherlich vergehen wird) noch gesellschaftstauglich sein. Unterwäsche von Häusern bekommt man leider auch viel zu oft zu sehen. Gut sieht das nur aus, wenn es sich um eine bewusste Planung und nicht ein ungewolltes Versehen handelt. Da scheint nun auch bei uns etwas schiefgelaufen zu sein: Seit ein paar Tagen steht eine elefantenstoßzahnfarbene Kiste mit Ventilator und Mitsubishi-Aufdruck auf dem Haus. Etwas schief der Dachneigung folgend, direkt über der Eingangsseite ist das genau die Art von Unterwäsche, die ich nicht mag. Ein Sieg der Haustechnik über die Architektur. Gestern gab's Entwarnung: Die Kiste - unser Wärmetauscher - bleibt, ist aber noch gar nicht installiert sondern nur abgestellt und kommt demnächst einiges weiter nach hinten, wird um 90 Grad gedreht und gerade gerückt. Falls doch aus weiter Entfernung etwas sichtbar bleiben sollte, müssen wir die Herausforderung annehmen, Elefantenstoßzahnfarbe auf etwas Anständiges umlackieren und die hervorblitzende Technik als bewusst vorblitzenden Spitzenrand unserer Dessous umdeuten. So wie das kleine Windrad, das als Wächter für die Oberlichter dient und doch eigentlich ganz niedlich daherkommt.